Alfred Dufter's Totale Sonnenfinsternis am
11. August 1999 bei Salzburg
Deutsche Version
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Alfred Dufter´s Bilder der totalen Sonnenfinsternis vom 11. August
1999. Diese entstanden an der deutsch-österreichischen Grenz nördlich
von Salzburg und zeigen die Protuberanzen und die Korona. Trotz launischen
Wetters hatte ich großes Glück, und konnte die Totalität
ohne Wolken erleben. Wenn Sie die kleinen Bilder in diesem Dokument anklicken,
erhalten Sie deren hochaufgelösten Versionen.
Ausrüstung
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Sonnenfinsternis-Brillen von Bader für die ganze Familie (doppelseitig
bedampft), teils gekauft und selbst gebastelt
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ND5 => Faktor=100000 Filter aus selbem Material als Objektivfilter zur
visuellen Beobachtung durch Teleskop
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ND3.5 => Faktor=1500 Filter, gleiches Material, als Objektivfilter zur
Fotografie der partiellen Phase durch Teleskop
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60 mm Refraktor für die visuelle Beobachtung und die Fotografien
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Hi8-Videokamera
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Kleinbild-Spiegelreflexkamera mit 50 mm Brennweite am Teleskop-Okular (Gesamtbrennweite
1320 mm)
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Kodak Elite 100 Diafilm für die partielle Phase
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Kodak Elite 200 Diafilm für die Totalität
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Super 8 Kamera mit Zeitraffer-Faktor=80
Visuell beobachtete ich in Oberndorf und Anthering durch den 6 cm Refraktor
mit Filter ND5, der vor das Teleskop gesteckt wurde. Die partielle Phase
fotografierte ich mit dem schwächeren Filter ND3.5 und 100 ASA Diafilm,
die totale Phase natürlich ohne Filter mit 200 ASA Diafilm..
Die Videokamera hielt im Wesentlichen die Umgebung während der
Sonnenfinsternis fest.
Daheim in Inzell hatte ich noch eine modifizierte Super 8 Kamera aufgestellt,
die im Zeitraffer das Wettergeschehen rund um die Totalität festhielt.
Dabei war deutlich zu sehen, wie in Inzell der Himmel um die Totalitätszeit
aufgrund der geringeren Temperatur im Mondschatten aufriß.
Wetter
Das Wetter in entlang der Finsterniszone in Mitteleuropa war fast überall
schlecht. Jeder Wetterdienst war anderer Meinung, die sich zudem ständig
änderte. Besonders für meinen Beobachtungsplatz im Südosten
Bayerns wurden ganz schlechte Wetter-Vorhersagen erstellt, man sprach von
Sichtwahrscheinlichkeiten um die 20 Prozent. Doch zum Glück fuhr ich
nicht ins empfohlene Saarland (Regen) oder zum Plattensee (ebenfalls Regen),
sondern blieb in in unserer Gegend, wo es gerade noch rechtzeitig aufklarte.
Auf der nachträglich angefertigten schematischen Wetterkarte sieht
man die Bewölkung am 11. August 1999 zur Zeit der Finsternis, der
rote Klecks markiert unseren Beobachtungsort.
Schematische Wetterkarte 11.8.1999
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Satellitenbild 11.8.1999
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Als es in meinem Heimatort Inzell eine dreiviertel Stunde vor dem ersten
Kontakt aber noch immer grau in grau war, sah ich in Richtung Salzburg
ein Wolkenloch. So beschloß ich, diesem hinterher zu fahren.Bei der
Gelegenheit wollte ich möglichst nah an die Zentrallinie und zugleich
noch innerhalb dieses Wolkenloches sein. Schließlich fanden wir nördlich
von Salzburg in Oberndorf unseren ersten Beobachtungsplatz, da war die
Sonne schon ein gutes Stück partiell verdeckt. Ich machte ein paar
Bilder. Doch von Norden her kamen wieder Wolken, die die bevorstehende
Totalität zu verdecken drohten.
So flüchteten wir einige Kilometer in Richtung Süden und
hielten an der Bahnstation von Anthering (ca. 10 km nördlich von Salzburg).
Dort erlebten wir unter klarem Himmel unsere erste totale Sonnenfinsternis,
und über uns schwebte wie ein heller Stern ein Heißluftballon.
Dieses Erlebnis werden wir nie vergessen.
Am Abend, als wir wieder nach Inzell kamen, erzählten mir meine
Eltern, daß der Himmel rechtzeitg zur Totalität wolkenlos war,
und sie das Schauspiel in aller Ruhe von der Terrasse aus geniessen konnten.
Dieses Aufreissen war wohl mehreren Effekten zu verdanken, nämlich
leichtem Fön-Einfluß und der Abkühlung der nun relativ
dünnen Wolken durch den Mondschatten. Ich hatte bei uns daheim in
Inzell auch eine Super 8 Kamera mit Zeitraffer (alle 4 Sekunden ein Bild,
d.h. 80 fache Zeitraffung) aufgestellt, die dieses Aufklaren und die Totalität
festhielt. Man sieht dort deutlich, daß es bis kurz vor der Totalität
stark bewölkt war, und es nur unmittelbar um die totale Phase einen
klaren Himmel gab.
Innerhalb Deutschlands war dies das größte Wolkenloch. Schon
in Richtung Chiemsee wurde es wieder wolkig, und Bekannte berichteten mir
meist von bedecktem Himmel. Hier einige Aussagen: Saarbrücken: Regen,
Ulm: Regen, Augsburg: Wolkenloch, Starnberg Westufer: Wolkenloch, Starnberg
Ostufer: Auf der Oberbayerischen Volkssternwarte
Berg am Ostufer des Starnberger Sees, deren Mitglied ich bin, bedeckte
während der Totalität eine dicke Wolke das Geschehen, davor und
danach war es klar. Auf dem Satellitenbild vom 11. August sieht man, wie
verwirrend die Wolkenlage war, der rote Kreis markiert Oberbayern.
Beobachtungsort
Während in meinem Heimatort Inzell eine Super-8-Kamera das Wettergeschehen
rund um die Sonnenfinsternis mit 80-fachem Zeitraffer festhielt, beobachteten
wir die partielle Phase in Oberndorf 15 Kilometer nördlich von Salzburg
(1 in der mittleren Karte). Die totale Verfinsterung beobachteten wir einige
Kilometer weiter südlich in Anthering ca. 10 km nördlich von
Salzburg (2 in der mittleren Karte). Anthering hat die Koordinaten 13 Grad
Ost und 48.88 Grad Nord. Die totale Verfinsterung begann laut Berechnung
in Anthering um 12h39m42s MESZ, und endete um 12h41m58s, und dauerte somit
2 Minuten und 16 Sekunden Zur gleichen Zeit konnten meine Eltern in Inzell
auch die Totalität erleben, und machten auch einige Bilder.
Finsternispfad bei Salzburg
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Beobachtungsorte
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Schutzbrillen für die Familie
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Bilder der Sonnenfinsternis
Hier sehen Sie einige Phasen der Bedeckung in chronologischer Reihenfolge.
Während der Totalität habe ich die Belichtungszeiten weit zwischen
1/1000s bis 1/8s variieren müssen, um entweder die Protuberanzen oder
die innere, mittlere oder äußere Korona günstig abzubilden.
Bis auf die letzten beiden Bilder habe ich diese Aufnahmen durch den 6
cm Refraktor aufgenommen. Die Bilder der Totalität entstanden in den
ersten 40 Sekunden der totalen Bedeckung, danach beobachteten wir visuell.
Das vorletzte Bild stammt von meiner Mutter Karin Dufter, aufgenommen mit
einer Kleinbildkamera mit Normalobjektiv. Gleich links unten von der verdeckten
Sonne ist die Venus zu erkennen. Das letzte Bild wurde von der Raumstation
Mir aufgenommen und zeigt den Mondschatten aus der Weltall-Perspektive
.
Sonnenflecken
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Schmale Sichel
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Diamantring
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Innere Korona
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Äußere Korona
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Protuberanzen
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Protuberanzen
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Äußere Korona
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Protuberanzen im Detail
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Sofi und Venus
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Mondschatten aus dem All
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Kuriositäten
Bei einem so großen Ereignis kam der Humor auch nicht zu kurz. Auf
der Tafel sehen Sie das Angebot eines Bäckers in der Finsterniszone.
Die Schwarz-Weiss-Karikatur zeigt einen Münchner beim Üben des
Bier-Einschenkens während der Verfinsterung. Das dritte Bild illustriert
den Vorübergang des Mondes Lafontaine vor der Sonne Schröder.
Auch die Bier-Werbung nutzte die Popularität der Sonnenfinsternis.
Hoffentlich wird es nicht mit der Werbung mal so weit kommen wie auf
dem linken Bild in der zweiten Zeile. Der Vollmond beklagt sich darüber,
daß er schon wieder so voll ist. Das Bild mit den staunenden Beobachtern
fand ich in einem Zeitungsbericht über eine frühere Sonnenfinsternis.
Sonnenfinsternis-Semmeln
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Sofi-Bier
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Bonner Sonnenfinsternis
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Corona-Bier
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Werbung
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Klobrille1
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Klobrille2
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Vollmond
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Staunen
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SofiHaare
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SonnenFilter vergessen
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Apollo17
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Bin schon da
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Katz-Maus-System
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Sonnenuntergangs-Farben
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Erwischt
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Weltuntergang
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Donald
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Kanzler
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Unfall durch Sonnenfinsternis-Beobachtung
Ein 42 Jahre alter Mann starb, als er im Auto nahe Kaiserslautern fahrend
die Sonnenfinsternis beobachtete. Ein Zeuge, der hinter ihm fuhr, sagte
daß der Mann Schlangenlinien fuhr, während er sich auf die teilweise
verfinsterte Sonne konzentrierte. Plötzlich beschleunigte er und und
knallte auf einen Brückenpfeiler. Offensichtlich hatte der verunglückte
Fahrer seine Finsternisbrille auf, die so stark abdunkelt, daß man
außer der Sonne nichts mehr sehen kann.
Verbrauchte Sonnenfinsternis-Brillen
Als wir auf dem Parkplatz in Österreich die Sonnenfinsternis beobachteten,
erklärte ein Wiener seiner Familie scheinbar sachkundig das Geschehen.
Doch als die Sonne wieder freigegeben wurde, sammelte er von seinen Leuten
die Brillen mit folgenden Worten ein: "Die Brillen schmeisse ich jetzt
weg, denn die sind jetzt verbraucht."
Sonnenfinsternis-Geldscheine
Vor kurzem erhielt ich einige Exemplare von rumänischen 2000
Lei - Scheinen, die den Weg des Mondschattens vom 11. August 1999 durch
Rumänien zeigen. Die Korona wurde sogar mit einem durchsichtigen Fenster
dargestellt.
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haben, so mailen Sie diese bitte an
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Erstellt von Alfred
Dufter 1999-2003, zuletzt geändert am 28. Aug 2004, Emails an
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